ja, manchmal muss man das als Reiter wirklich, denn je nachdem, was man trainieren möchte, ist es einfach unmöglich, sich bei anderen Verständnis zu erhoffen, denn Reiter wissen einfach, was böse ist und was nicht. Es ist völlig egal, wie manche Dinge genutzt werden, sie sind immer böse und bei dir ja sowieso. Bei mir auch – denn ich stehe ja in irgendeiner Öffentlichkeit (angeblich … wurde nämlich schon beschimpft, weil ich ja kein Vorbild bin und Bilder ohne Helm poste … mit Halsring … für ein Buchfoto … ja, macht Sinn!!!)

Jedenfalls dürfen Reiter manche Sachen einfach nicht benutzen. Ansonten kommt nämlich Chuck Norris vorbei und gibt denen einen Roundhouse Kick. Der kommt auch von den Usern der Reitforen und Facebook, allerdings nur verbal.
Selbst, wenn man ganz alleine im Stall ist, hat man immer im Hinterkopf, was denn nur die Leute sagen werden. So ergeht es mit zum Beispiel mit meinem Halsverlängerer. Alle hassen das Teil, weil das ja so einen schlimmen Unterhals macht und nicht nachgibt und das Pferd dadurch nur stärker auf die Hand geht.
Weiß ja nicht, wie die das verschnallen, aber wenn mein Pferd seine Birne runternimmt und sich streckt, ist damit alles in Ordnung. Kaspert er in Außenstellung umher, oder spielt Giraffe, kommt natürlich Zug drauf.
Ich finde das Teil toll. Allerdings nur bei Galoppern. Die mögen so ungerne starre Dinge wie Ausbinder und haben meist eher den Effekt, dass sie plötzlich spontan ein Rad schlagen, einen Salto machen, oder sonst so unerwünschte Kunststücke können. Steigen ist auch eins davon.
Reiten würde ich damit nicht. Aber am Boden ist das Teil nett. Für mich und das Pferd. Für andere nicht. So ist das halt. Zum Thema Unterhals übrigens – wir hatten eine Stute, die hat echt massiv dazu geneigt. Halsverlängerer drauf – Unterhals schwindet. Jetzt, wo sie Zuchtstute ist, hat sie den übelsten Unterhals, den ich je gesehen habe …

Auch mit den Sporen ist das immer so eine Sache – die sind aber gesellschaftlich noch deutlich akzeptabler, als zum Beispiel Schlaufer. Wer die benutzt – Heidewitzka – nur bei geschlossenem Stalltor verwenden. Egal unter welcher Aufsicht. Es ist schlichtweg unmöglich die sogar nur ein einziges Mal zu gebrauchen, ohne danach ein Leben lang Tierquäler zu sein. Schlimm vor allem, wenn man eine Freakshow oder Facebookseite betreibt. Die Besitzerin wird auf jeden Fall als „die mit den Schlaufzügeln“ in die Geschichte der Online Reiterei eingehen.
Alles muss erstreichelt werden. Hilfsmittel sind verpönt. Denn das bedeutet ja, dass man als Reiter total hilflos ist. Und Gewalt anwendet. Frag mich, was an meinem Gummizug Gewalt ist.

Dann sind da natürlich generell Hilfszügel … die sind immer böse, wir wissen ja, dass der Reitstall eigentlich ein SM Schuppen ist und Pferdemädels gerne 50 Shades of Horse nachspielen.
Aber es sind ja nicht nur Hilfszügel. Es reicht manchmal schon das Lammfellpad unterm Sattel. Kann ja gar nicht passen, wenn da ein Pad drunter muss. Oder ein Vorderzeug.
Auch Gamaschen muss man erklären. Oder Bandagen. Dann muss man sich natürlich auch für sämtliche Zäune und Gebisse rechtfertigen, sobald die mal sichtbar für andere Leute sind.
„Warum reitest du mit einem Olivenkopfgebiss, das ist schärfer als ein normales Gebiss.“
„Fand ich hübsch“ – ist übrigens nicht die richtige Antwort darauf. Das zeigt nur, wie uninformiert ihr seid. Ja, ihr könnt halt nicht trainieren, wie euch der Schnabel gewachsen ist. Das ist alles Tierquälerei. So! Nun wisst ihr das auch!

Foto: Aufgedeckt! Schlimmste Folterwerkzeuge werden im Neuen Museum Berlin ausgestellt. Skandal! Bereits in Lithauen 1900 vor Christus wurden Sporen benutzt! Schickt PeTA in die Vergangenheit!