Weltfremd, das sind wir. Manchmal muss man sich ja nicht wundern, wenn die Linke belächelt wird. So zum Beispiel bei ihrem aktuellen „Clou“, einem fein mit PeTA (komm, das kann mir NIEMAND erzählen, dass die da nicht mitgemischt haben), zusammengestellten Pamphlet, wo niemand offenbar je ein Pferd hatte, aber mal eins aus der Ferne gesehen und dann aufgrund seiner Augen beurteilt hat. Kennt man ja: „Siehst du nicht die AUGEN?“
Ich habe den Wisch tatsächlich erst für eine Meldung vom Postillon gehalten, aber das ist es wohl nicht. Das meinen die ernst.

„Jedes Jahr kommt es auf deutschen Pferderennbahnen und Parcours zu zahlreichen Unfällen.“ – so fängt es schon an. Und nennen wir das Kind ruhig beim Namen, es geht vor allem gegen den Rennsport in diesem Papierchen. Übrigens, liebe Gesetzesmacher: Es kommt auch auf der Weide zu Unfällen, auf dem Hänger, in der Box oder bei der schönsten Nebensache der Welt (die gibt es ja auch für Pferde).

„Während die Veranstalterinnen und Veranstalter stets von vereinzelten „Unfällen“ sprechen, steht aufgrund der Häufigkeit der Unfallart sowie der Rahmenbedingungen für viele Tierschützerinnen und Tierschützer fest, dass es sich um eine systematische Überforderung der Pferde handelt …“
– Ja, warum sprechen diese schlimmen Veranstalter von vereinzelten Unfällen? Weil das so ist. Fallen halt nicht an jedem Renntag oder jedem Turnierwochenende 100 Pferde dank Überforderung herum. Und man kann nicht einmal von Überforderung sprechen, wenn ein Pferd in ein Loch tritt und sich die Haxen bricht. Oder einen Aortenabriss erleidet. Das ist Künstlerpech und traurig. Aber sicherlich keine Überforderung. Überforderung ist es, ein untrainiertes Pferd in einen Parcours zu schicken oder auf eine Rennbahn. Nur, da ich nicht glaube, dass ihr ein trainiertes Pferd von einem untrainierten unterscheiden könnt … glaube ich auch irgendwie nicht, dass eure Forderung sinnig ist.

Überhaupt ist das Papierchen ganz schön einseitig. Erst erzählen sie uns noch was von Parcours, dann geht es aber doch wieder nur gegen den Rennsport. Oder? Nein! Jetzt schießt den Blindgängern noch was quer:
„Eine Art „Gebiss“ im Maul der Tiere beispielsweise bewirkt durch
das Anziehen der Zügel, das Tier zu höheren Leistungen zu treiben“
-Dieses „Gebiss“. Hat da schon mal jemand ein Pferd gesehen? Oder geritten? Oder überhaupt was von IQ gehört? Dieses ominöse Gebiss … das tragen so viele Pferde. Und so funktioniert auch Finish reiten nicht. Ich steh mal eben auf der Bremse, damit der Gaul schneller läuft? Richtig ist, dass man die Zügel im Finish annimmt. Aber man treibt doch nicht das Pferd durch das Anziehen der Zügel. Da passieren schon ein paar andere Dinge. Die Laien sicherlich ganz und gar abgehen. Sieht man ja hier.

Dann haben sie noch ein paar Fragen an die Bundesregierung. Total wichtige Fragen. Na, dann erlaube ich mir doch mal die Gegenfragen zu stellen:
Die kompletten Ursprungsfragen findet ihr im Quellenverweis weiter unten, ich möchte nicht zu viel kopieren, sonst weint nachher jemand.

1) „Frage der Linken an die Bundesregierung:
„Wie hoch ist nach Kenntnis der Bundesregierung die jährliche Anzahl der
professionellen Pferdeturnierveranstaltungen in Deutschland, (…)“
– Guckt halt nach? Muss man eben recherchieren.
Gegenfrage: Warum teilt ihr das nicht der Bundesregierung mit? Erst moppern, dann keine Hausaufgaben machen? Also ich weiß schon mal, wo ich alle Trabveranstaltungen und ihre Preisgelder nachgucken kann. Gilt auch für Galopp. Gegen einen kleinen Obulus setze ich mich auch hin und mache das für euch.

2) „Liegen der Bundesregierung Informationen vor, wie viele Pferde bei Pferdesportveranstaltungen in Deutschland in den letzten fünf Jahren gestorben sind (…)“
– Nein. Muss aber auch keiner melden.
Gegenfrage: Liegen die euch vor? Oder glaubt ihr nur das, was PeTA schreibt?

3) „Liegen der Bundesregierung Informationen über die Anzahl der in den letzten fünf Jahren bei Pferdesportveranstaltungen in Deutschland gestorbenen Menschen vor (…)?“
– Wohl kaum.
Gegenfrage: Wie wollt ihr das definieren? Ihr wisst ja scheinbar nicht mal, dass es auch Freizeitreiter gibt, die auch mit ihrem Pferd bei einem Austritt ums Leben kommen können.

4) „Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus dem Einsatz von Peitschen, Zungenbändern sowie die Benutzung sogenannter „scharfer“ Gebisse beim Pferdesport (…)“
– Ihr habt das Tierschutzgesetz doch im Leben nicht gelesen …
Gegenfrage: Welchen Schluss zieht IHR denn daraus? Und wisst ihr überhaupt, was die Dinge tun? Diese bösen Sporen, die vermeintlich scharfen Gebisse. Ihr, die das beschlossen habt: Könntet ihr überhaupt anhand eines Bildes definieren, ob ein Gebiss scharf ist?

Frage 5 dreht sich um Rollkur. Gehe ich mit konform. Die nächsten Fragen sind ebenfalls durchaus in Ordnung.
Dann kommt aber:

12) „Wer führt die Dopingkontrollen bei nationalen und internationalen Pferdesportveranstaltungen in Deutschland vorab und während des Turniers durch? (…)
-Guckt doch nach! Let me google that for you … Macht übrigens ein Tierarzt. Will ja nicht, dass jemand unwissend stirbt.
Gegenfrage: Fragt doch mal PeTA. Oder konnten die euch, wie so oft, außer Propaganda nix liefern?

13) ist immerhin sinnig. Doping sollte durchaus hart bestraft werden.

Und dafür steht die Frau Wagenknecht mit ihrem Namen? Traurig.

Quelle: dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/107/1810767.pdf

Foto: Armes, überfordertes Pferd. Ist letztens einfach umgefallen. Aus eigener Dummheit in der Kurve beim Galopp. Ohne Gebiss, ohne Peitsche, ohne Sporen, ohne Reiter …