Irgendwann kommt es zum Showdown, zum Clash of the titans und man selbst ist unfreiwillig mittendrin. Denn die meisten Ställe haben ja nicht nur eine Krawallnudel, die haben gleich mehrere. Den Todesstern kennt ihr ja.
Aber kennt ihr schon das Arschlochpony?
Der war ein todschickes Ding, knallerot, M-Platziert, ein Hals wie ein Spanier, kurzum: Was für ein Pony. Es sagt allerdings auch schon eine Menge darüber aus, wenn das Pony zwei kleinen Mädels gehört, die sich regelmäßig das Pony hin und herschenken und am Ende will es gar keiner mehr haben. Ein Heidenspaß für alle, die daneben stehen, wenn die Mädels wieder einen auf Brangelina machen:
„Nein, du nimmst den, ich schenk ihn dir.“
„Du hast ihn mir letztes Mal geschenkt, also gehört er mir und ich schenke ihn dir, du musst ihn jetzt nehmen.“
„Menno … MAMAAAAAAA! Die A. hat mir das Arschlochpony geschenkt!“
Mja, der stand nicht so auf Kinder.
Wir erinnern uns: Der Todesstern auch nicht.
Kollidieren beide in der Halle kommt es zu folgendem Szenario:

An der Bande plärrt ein Kind, als ich einreite, weil es sein Lieblingsreitschulpferd nicht reiten darf. Das Pony betritt hinter mir die Halle und hat die Ohren schon im Nacken. Da möchte der Todesstern nicht nachstehen, die klappt die auch gleich weg. Ist ja auch viel aerodynamischer.
Was sowohl die erwachsene Reitbeteiligung des Arschlochponys, als auch ich nicht gesehen haben, ist die Tatsache, dass die Kinder gerade in der Halle fürs Spaßturnier üben und da drin mit Säcken um Schulpferde hüpfen. Aber meine Reitlehrerin ist so nett und hat die etwas von uns separiert. Die sind im oberen Zirkel, dann müssen wir wohl unten bleiben.

Pony und Todesstern besprechen sich. Was kann man gegen die Kinder machen? Also was hilft dagegen? Die sollen sich ja nicht in diesen gruseligen Säcken auf sie zubewegen, sonst droht die Apokalypse. Beide drohen sie auch nonverbal an. In Richtung Kinder. Die kriegen aber nix mit, weil die jetzt fürs Schubkarrenrennen proben.

Pony soll endlich arbeiten und trabt drei Schritte, buckelt aber traversierend durch die Gegend, so in Richtung oberer Zirkel. Fluchend dirigiert die Reitbeteiligung in die andere Richtung, aber da ist schon der Todesstern und die will sich nicht lumpen lassen und macht gleich mit. Nach gefühlt einer halben Stunde Rodeo auf dem unteren Zirkel lässt meine Reitehrerin mal fragen, wie es uns geht und ob die irgendwie aufhören sollen sich zu bewegen.

Ne, ne, uns geht’s super. Ich halte an und spähe in die andere Halle. Aber am Arsch! Da ist Kinderreitstunde. Toll … Und eine Longe. Kann ja nur daneben gehen. Quietschend bleibt das Pony neben uns stehen und ich tausche mich kurz mit der Reitbeteiligung aus. „Bleiben wir einfach hier stehen?“
„Ja.“
Wir bleiben also stehen. Schmeckt nur unseren Pferden gar nicht.
Das Kind von eben, das tobend nach seinem Lieblingsschulpferd verlangt hat, ist auch wieder da und zerrt am Assi herum, den sie stattdessen reiten muss. Der kann das ja leiden, wenn jemand nicht nett ist. Haben wir schon mal drei übellaunige Pferde in der Halle. Neben den zwei Ausgeburten der Hölle auf dem oberen Zirkel, die die Kinder bespaßen.

„Ich komme gleich, reit schon mal warm“, ruft meine Reitlehrerin dem Mädel mit dem Assi zu.
Wir stehen weiterhin. Vielleicht sind die Kinder am Boden ja gleich weg. Pony quietscht aber drohend und scharrt, als wäre er ein Pferd im Fernsehen. Die scharren und wiehern ja ständig.
„Was macht ihr da?“, fragt meine Reitlehrerin uns. „Warmstehen?“
„Ja.“
Können ihr ja schlecht erklären, dass wir eine kinderfreie Zone zum reiten benötigen. Nicht in einer Kinderreitschule.

Das Mädel mit dem Assi will antraben, kollidiert da aber mit seiner Meinung. Nö, du hast eben an mir rumgerupft, ich mach gar nichts. Dafür setzt das Mädchen die Gerte ein. Der Assi benutzt Buckler. Das ist sehr effektiv. So effektiv, dass das Mädchen dem Todesstern und dem Arschlochpony vor die Füße fällt.
Die beiden sind sich daraufhin einig: Scheiße, hier regnet es Kinder. Weg von hier.
Beide machen in die entgegengesetzte Richtung kehrt, ganz egal, was wir darauf anstellen, kollidieren dann, als sie sich synchron in eine Richtung wenden und versuchen, sich gleichzeitig durch das Hallentor zu quetschen.
Reicht uns dann auch wir gehen nach draußen. Da regnet es zwar, aber schlimmer kann das auch nicht sein.

Foto: Liebt Kinder. Öfter mal was Neues.