Servicedienstleister rund ums Pferd scheinen manchmal einem geheimen Leitfaden zu folgen, zumindest, wenn wir uns ihre Ebay Kleinanzeige ansehen und anschließend die Wahrheit. Denn mit der haben es ja viele nicht so. Heute gucken wir uns mal an, was manche meinen, wenn sie diese ominösen Codes anpreisen.

„Betreuter Weidegang“ – alle paar Stunden kommt einer mitm Stock und piekst nach, ob die Pferde noch zucken.

„Täglicher Koppelgang“ – Nur nicht Sonntags. Und Dienstags. Ach, und Mittwochs, da kommt der Schmied. Freitags geht auch nicht. Aber sonst immer.

„Heu ad libidum“ – Außer wenns leer ist. Dann ists halt leer.

„Gegen Mitarbeit …“ – Mitarbeit bedeutet, dass man das eigene Pferd als Schulpferd mitgehen lassen muss, außerdem nen ganzen Offenstall alleine abmistet und Wasser schleppt.

„Naturbelassener Stall“ – Matschloch mit Pfützen zum draus trinken.

„Tägliche Fütterung“ – WAS DENN SONST? NICHT TÄGLICH?

„Reitlehrer kann mitgebracht werden“ – Reitlehrer darf auf gar keinen Fall mitgebracht werden, bevor der nicht vom Stallbesitzer indoktriniert wurde.

„TK und Heilpraktikerin vor Ort“ – Tanzende Schamanen in der Stallgasse.

„Kleine, nette Stallgemeinschaft“ – die bitte auch unter sich bleiben möchte und alle uneingeweihten doof findet. Ansonsten: Schamanische Kultisten, die Naturgeister nachts anbeten. Es darf mitgemacht werden, aber nur nach Aufnahmeritus.

„Remontenausbildung vom Profi“ – am Stall gibt es Reitkinder, die sich auf alles draufsetzen.

„Professioneller Beritt“ – Reiter nimmt die Kippe ausm Maul, wenn die Besitzer sich ankündigen und er grad auf deren Pferd rumjückelt.

„Schul-und Verkaufsstall“ – wir verkaufen drollige Ponys zu überteuerten Preisen an Eltern von verliebten Schulpferdereiterin.

„Misten inklusive“ – draufstreuen gilt als Misten.

„Professoineller Reitunterricht bis zur Kategorie S“ – hat zwar nie jemand gesehen, geschweige denn bekommen, aber ja, bis S!

„Ganzjährig Auslauf“ – sofern der Besitzer dafür sorgt.

„Weiden für Rehepferde sind gegeben“ – wir haben ein Matschloch und kein Heu. Da fühlt sich jedes Rehepferd wohl.

„Arbeit wird geteilt“ – Arbeit macht der Neuankömmling.

„Naturbelassenes Futter“ – Pellets. Aus Pappe … Aber es gibt Gras auf der Weide. Gras ist doch Natur!

„Warteliste“ – klingt nur cool, haben wir aber gar nicht.

„Beritt und Anreiten nach Vereinbarung“ – Wer gerade da ist, wird aufs Pferd geschmissen. Maximale Qualifikation: Praktikant.

„Reiterstübchen, Solarium und Führmaschine“ – sind geplant, kommen irgendwann. Oder sind kurzfristig geschlossen. Wirklich nur kurz. Nur so die nächsten 20 Jahre …

Foto: Kreta!