Das Internet – hier kann jeder ein Star werden. Auch Kiddies, die nur eine Pflegebeteiligung haben, die sie gar nicht reiten dürfen – und manchmal nicht mal mehr sehen dürfen. Aber egal, man hat seine drölfzigtausend Follower die immer klatschen.
Lustigerweise differiert oftmals die Zahl der Likes und Kommentare EXTREM mit den Zahlen der allgemeinen Likes einer Seite. Immer wieder amüsant.
Und dann diese Dramen – jede Woche in einer neuen Pferdegruppe:

„Ich hab gehört die Seite: „Lutzi der lutztige Lutzitano“ ist abgeschaltet, das Pferd ist tot!“
Uhhhh, da kommen sie alle aus den Löchern gekrochen, jeder hat was anderes gehört und am Ende war Lutzi gar kein Lutzitano! Skandal! Skandale gibt es nämlich auch um jede zweite Seite.

„Das ist gar nicht ihr Pferd!“
Uiuiuiuiui … Shitstorm. Selber Schuld. Es ist mittlerweile nämlich scheißegal ob es das eigene Pferd ist, die Likes purzeln doch trotzdem.
Dank WggW … ich weiß nur immer noch nicht für was eigentlich das zweite G steht. Vielleicht für Gurke. Ich weiß es nicht. Ist mir auch Latte, mich fragt nämlich keiner. Ist denen vielleicht zu riskant, immerhin könnten sie Ziel meines nächsten Anschlags werden, wenn sie mal wieder ihre Eskiii Schibbi-Schabbis zeigen. Und dann? Dann kommen Leute daher und lachen über sie. Humorlos sind nämlich auch fast alle Facebook-Pferdeseiten-Betreiber.

Sagt man was gegen das tolle Bild auf ihrer Seite wird man gelöscht. Sagt man woanders was, wird man gehatet. Erinnert ihr euch an das letzte Beef? Die Dame hat auch eine Seite … da hat sie mal schnell ihre Liker mobilisiert, die mir dann an meinen Privataccount böse Nachrichten geschickt haben. Oder eben an den hier. Ui. Da mach ich mir aber ins Hemdchen … okay, in Wahrheit habe ich mich am Hintern gekratzt, die Rechtschreibung korrigiert und bin dann ins Bett gegangen.

Und wie bekomme ich ihn jetzt? Diesen Internet Fame? Hier sind 10 Tipps für die angehenden Fame Opfer, die ihr in jedem Fall beherzigen solltet.

1. Ihr braucht ein Pferd. Reitbeteiligung, Pflegepferd, Schulpferd, das ihr regelmäßig reitet, irgendetwas eben, das ihr thematisieren könnt. Muss aber schon ein und dasselbe sein (wenn ihr mehrere Pferde habt, geht das zwar auch, aber das ist kein Like Garant).

2. Ihr braucht eine Seite. Die darf keinen lustigen Titel haben, sondern muss auf jeden Fall eines der Worte beeinhalten: „Seele, Herz, Traum“. Oder auf Englisch. Ist egal.

3. Humor abschaffen

4. Können abschaffen. Ihr solltet nicht von einem Sieg zum anderen hecheln, das will ja auch gar keiner sehen, denn dann hätte eure Seite einen Nährwert. Besser ihr postet Bilder wie: Pferd auf Weide, ihr auf Pferd ohne nennenswerte Leistung – aber Achtung! Manchmal müsst ihr auch anständige Bilder zeigen, sonst kommen die Kritiker.

5. Bei anderen Seiten WggW schnorren. Nur nicht bei mir.

6. Schibbi-Schabbis haben. Langweilig ist nicht! Ihr müsst schon verschiedene Kreationen an eurem Pferd zeigen und farblich passen müssen die auch!

7. Ständig jemanden mit der Spiegelreflex engagieren, der auf all seine Bilder ein Wasserzeichen draufpappt. Das weist den Profi aus.

8. Überhaupt solltet ihr immer ALLES dokumentieren.
„Kratze gerade Hufe aus, lol!“, „Bin gerade auf den Platz gegangen #justsaying“

9. Hashtags benutzen!!!111

10. Negative Kritik immer löschen und dann in einem super langen Jammerpost darüber erzählen wie böse man beschuldigt wurde. Dann schnell ein Gewinnspiel raushauen, damit die alle die Fresse halten und teilen.

Wenn ihr diese Punkte beherzigt, dann kommt der Fame von ganz allein! Vielleicht schafft ihr es bis zum gesponserten Facebook-Vorbild, das ständig Schibbi-Schabbis bekommt.

Foto: Mein Elfjähriges ich beim Turnier. Frage mich, was da mit meinen Beinen los ist.