Ha! Heute reden wir mal darüber. Ist nämlich gar nicht so einfach mit den Pferden, die ja nicht einfach spontan auf die Toilette gehen können. Primär bestimmt, weil sie keine 50 Cent Stücke mit sich herumtragen und sie niemand aufs Klo lässt. Kennt man ja.
Pferde sind sehr unterschiedlich was Pipimachen und Äppeln angeht. Einige kacken uns sogar auf die Schulter, wenn es denn Not tut, weil wir halt gerade die Hinterhufe auskratzen. Andere verkneifen sich das bis zum umfallen, tippeln und tanzen wie ein Kleinkind um uns herum, nur damit sie endlich aufs Klo können.

Bis man das aber erst mal geschnallt hat (es gibt ja so viele Möglichkeiten, warum das Pferd jetzt zappelig ist), ist es zu spät. Ich habe ja auch so ein Mimöschen, dass zum Pipimachen nur in seine Box geht. Ich frage mich, ob der wirklich den ganzen Tag auf der Weide nicht pinkelt. Denn wenn er reinkommt, ist das seine erste Amtshandlung. Aber so viele Stunden … macht der sich nen Knoten rein? Keine Ahnung. Habe ihn jedenfalls noch nie dabei erwischt, dass er außerhalb seiner Box pinkelt. Lässt man ihn dann nicht, wird er so richtig zappelig. Pipi ist also ein heikles Thema bei ihm.

Dann gibt es natürlich noch andere Exemplare. Die strullern ungeniert überall hin, sodass Frauchen ständig mit dem Schrubber hinterherlaufen darf, weil keiner die Plörre gerne an seinem Waschplatz hat. Oder noch schlimmer: Auf der Straße. Stinkt nämlich echt bestialisch und so ein Pferd ist nicht nur groß, das macht auch groß.
Dennoch ist das die harmlosere Variante. Manche Pferde brechen nämlich alles ab, inklusive Zelte und Prüfung, wenn die Natur ruft. Da wird aus der Trabverstärkung raus gebremst und erstmal Wasser gelassen. Während der Reiter mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck da oben sitzt und sich denkt: “Geh nächstes Mal vorher aufs Klo!” Wie lang das auch dauert … Zeitspringen ist mit Wildpinklern jedenfalls kritisch.

Pferdeäppel machen andere Probleme. Auch da ist meiner nicht ganz so das Schwein, der macht meistens in die Box, oder auf die Weide. Am Putzplatz nur, wenn es sich gar nicht mehr halten lässt. Unterm Reiter traut er sich nicht. Wo er sich da den Knoten hinmacht, ist wohl allein sein Geheimnis. Aber dafür begutachtet er alle anderen Pferdeäppel. Zeitunglesen nenne ich das immer. Erst mal riechen, was es so Neues gibt. Ob das Pony wohl drei Heuhalme mehr bekommen hat? Vielleicht findet CSI Haufen das ja raus.
Leider ist mein Pferd zusätzlich sehr vergesslich und wenn ein paar Pferdeäppel auf dem Platz liegen, dann sind die auch jede Runde so spannend, dass er gerne aus Neue schnüffeln möchte.

Und dann gibt es noch Pferde, die sind aus einer gewissen Phase (laut Freud) nie rausgekommen. Die schmieren damit herum. Boxenwühler und Offenstallschweine können das richtig toll. Alles Einstreu, egal wo – gut durchrühren und es so durchweichen, dass man es auf jeden Fall und an jedem Tag komplett tauschen kann. Vielleicht suchen die Gold? Oder Trüffel? Oder sie sind nicht zufrieden, wenn nicht wirklich alles dreckig ist. Jeder, der so ein Schweinchen Zuhause hat, bedankt sich so einmal im Monat beim Herrgott ganz besonders dafür, dass er die einzige Drecksau auf der Weide abbekommen hat.

Andere Pferde sind da nicht so, die sind nicht zurückhaltend, die lassen einfach raus, was raus muss. Nichtreiter sind immer ganz entsetzt, oder kichern verstohlen. Auch wenn Pferde pupsen. Wir Reiter nehmen das nur dann wahr, wenn das umittelbar vor unserem Gesicht geschieht (“ALTE POTTSAU!”), oder es uns Arbeit macht. Ansonsten gehen wir ziemlich tiefenentspannt mit Pipikacka um. Da können wir noch so etepetete sonst drauf sein – Pferdemist ist völlig harmlos, wird schon fast gar nicht mehr wahrgenommen. Kann kaum jemand verstehen, dass wir, auch mit unseren guten Schuhen, einmal quer durch den Schnodder latschen können. Und auf aufgescheuchte Ausrufe wie: “Das sind doch deine guten Schuhe!” kommt nur ein: “Kann man doch waschen.”
Und wenn jemand sagt: “Das stinkt aber hier!” wissen wir nicht wirklich was gemeint ist und schnüffeln mal heimlich um zu gucken, ob unser Deo versagt hat, statt uns daran zu erinnern, dass nicht jeder Pferdemist gewohnt ist.
So sind wir Reiter halt.

Foto: Ihr habt gerade 10 Minuten einen Text über Pipikacka gelesen. Mann, seid ihr komisch!