Folgendes geschah Anfang des Jahres.
“Klingeling”
– “Ja, Hallo?”
“Hi, hier ist Deutscher Galopp, magst du uns beim Galopper des Jahres unterstützen, damit ganz viele Leute wählen?”
– “Ja, klar, mache ich. Wie viele Stimmen hättet ihr denn gerne? 20.000?”
“Das wäre gut!”
– “Ich bin aber parteiisch.”
“Macht nix!”
– “Oke – Tschööö.”

Na, ungefähr so ist das halt gelaufen. Dann erst überschlug ich mal im Kopf, was zum Teufel ich da gesagt hatte. Shit! 20.000? Das wären knapp ⅓ meiner Follower, die ich alle zum voten bewegen müsste. Und man weiß, wie so etwas auf Facebook funktioniert – wird dann wieder nicht angezeigt, oder die Leute sagen: Ja, mache ich auf jeden Fall, aber tut dann doch keiner. Verdammt! Warum denke ich nicht nach, bevor ich Dinge verspreche? Jetzt lasst mich also dieses Mal bloß nicht im Stich, sonst werde ich bestimmt die ganze Gerade auf der Kölner Rennbahn runtergejagt! Ohne Pferd. Und ich bin doch so was von gar kein Läufer (deswegen reite ich doch!). Also werde ich jetzt einen Monat lang für euch nach Stimmen betteln. Na, und vielleicht mal durch die Ställe schleichen und die Trainer fragen, warum man ihr Pferd wählen sollte.

Wenn ihr Fragen habt, dürft ihr mir die mitgeben, ich werde sie stellen (also falls ihr nicht fragt, welche Unterwäsche der Trainer trägt. Wobei … ach, das frage ich auch, mir ist so schnell nichts peinlich). Wir könnten auch zusammenschmeißen, um einen Tierkommunikator anzuheuern, der uns die Kandidaten direkt interviewt. Der sagt uns dann, welche Schibbi-Schabbi Farbe die haben wollen und ob der Sattel passt, oder ob der Boxennachbar gefällt. Welche Distanz das Pferd laufen soll und welche Kontrahenten es nicht mag. Alternativ können wir auch eine Party schmeißen – da die aber mit Abstand sein muss, wird das vermutlich echt lame. Und eine Zoom-Party? Blöd. Aber hey, falls man bis zur Ehrung endlich wieder auf die Bahn darf, krieg ich uns dafür bestimmt reingeschmuggelt!

Ich werde auch also in den kommenden Wochen mit ein bisschen Galopperzeugs versorgen und ihr dürft dabei abstimmen. Aber ich bin eh schrecklich parteiisch. Ich kann euch gar nicht dazu auffordern ein anderes Pferd zu wählen als den einen – den wahren – Torquator Tasso. Das Pferd mit dem Monsterspeed und dem schicksten Fellkleid. Sorry, Quian und Sunny Queen. Aber ich kann nicht anders. Wir sind schließlich Buddies, der schöne Fuchs und ich. Weil wir schön sind. Habe schon bei meinen Freunden vorgeklopft: “Ihr müsst wählen.” – “Jaja, du sagst uns dann, was wir wählen sollen.” Ich werde das mal im Hinterkopf behalten. Falls ich Kanzlerin werden will oder so – wenn das SO einfach geht – kein Problem. Ist schon mal für in ein paar Jahren in meinem Kalender vorgemerkt.

Außerdem gibt’s was zu gewinnen. Also nicht von mir, sondern von Deutscher Galopp. Ich leg aber bestimmt auch noch ein Buch oder zwei drauf. Das unterschreibe ich dann – mit dem gekürten Galopper des Jahres (wollen wir hoffen, dass er schreiben kann …).
Und jetzt muss ich euch auffordern, zu wählen. Damit ich nicht nachher gesteinigt werde, weil ich nicht darüber nachdenke, was ich manchmal so von mir gebe. Bitte, bitte wählt! Ich will nicht selber laufen müssen!

Foto: Krönchen gibt’s nur für den Sieger.