Da haben wir es ja endlich wieder – auch in 2016 – Beef! Und nicht nur irgendein Beef, nein Beratungsresistentenbeef! Wirklich, Applaus für so viel Ignoranz. Da schleicht man nichtsahnend durch eine Pferdegruppe und stellt fest: Heute hat man wieder die Hirnis rausgelassen, denn eine Dame, die natürlich auch eine Facebookseite betreibt, die will uns heute abend zeigen, wie doll sie ist. Indem sie Schlittenfährt. Das ist prinzipiell ja völlig harmlos. Und gleichzeitig auch nicht, denn die Dame fährt Marke Eigenbau. Total kreativ gelöst mit einem Sattelgurt und … jetzt haltet euch fest: Strohbändern. Die sind ja das Panzertape der Reiter. Quasi tragende Strohbänder. Da werden ja auch Räder mit befestigt, Weiden umzäunt, so was halt. Weil doch jeder weiß, wie sicher das ist. Und wie angenehm das auf der Haut liegt – indische Kinder klöppeln demnächst mit Strohbändern, wegen der Anschmiegsamkeit.

Kritik wird laut – das geht aber gar nicht. Das tut 1. dem Pferd weh und 2. ist das auch mal ganz schön gefährlich. Stimmt.
Mit Kritik kann die selbsternannte Fahrerin leider so gar nicht umgehen, sie fängt an, sich über die Leute lustig zu machen. Hat auch Freundinnen dabei (natürlich! Was wäre so jemand ohne Freundinnen bei einem Beef?). Die finden das auch nicht schlimm und all die Meckerliesen haben ja nur Langeweile. Und pubertär sind die auch. Scheinen alle Spätpubertär zu sein, so mit Mitte 30 …

Die zunächst wirklich hilfreichen Tipps gehen unter – es gibt Beef und zwar so richtig, Madame will sich gar nichts sagen lassen. Stattdessen postet sie auf ihrer Seite wie blöd alle sind und dass sie alle totlöschen wird, die was dagegen sagen. Unterdessen postet sie es gleich noch in einer anderen Gruppe, damit sie sich da ein bisschen die geschundene Seele streicheln lassen kann. Klappt auch nicht. Beef fatal.

Mir ist eigentlich egal, was die mit ihrem Pferd da bastelt – sofern sie damit nicht auf öffentlichen Wegen herumfährt und irgendein armer Idiot ihre Bastelaktionen ausbaden muss, weil das Strohband gerissen ist. Viel alberner finde ich ihre Reaktion. Denn wenn man Kritik erhält, dann sollte man vielleicht mal fragen, wie sinnig die ist – zumal dort in der Gruppe sau viele Leute fahren. Und auch sonst wohl wissen, dass Strohband kein Panzertape ist. Und das auch sonst in etwa so doll ist wie Halsringreiten im freien Gelände. Ach, aber was weiß ich schon vom Fahren?

Nix weiß ich. Hab kein Hobby und bin neidisch. Sagt der Freund von ihr. Der sagt auch, dass wir mit unseren hässlichen Gäulen so was nie hinbekommen. Mein hässlicher Gaul fühlt sich äußerst gedisst, kann ich da nur sagen. Außerdem möchte er auch noch dafür Danke sagen, dass Frauchen nicht bei Kinderquatsch mit Michael hängen geblieben ist und nicht ständig bastelt. Das ist ihm deutlich lieber als Schlittenfahren.
Außerdem schreiben wir alle feige übers Internet. Ich kann ihr auch eine Postkarte schicken, wenn sie mir ihre Adresse gibt, falls ihr das lieber ist: Strohbahnd als Fahrgeschirr = bähbäh! Und danach dumm rumzicken: Noch mehr bähbäh
Außerdem wars in der Gruppe primitiv. Da muss ich ja mal sagen: Das war alles ein Level – durchaus auch ein Level Scheiße. Außerdem sind angeblich ganz böse Kommentare gefallen wie: Das Pferd hätte sterben müssen. Weiß ja nicht, wo sie die her hat, aber in der Gruppe steht nichts davon. Wenn man schon das große Drama Fass aufmacht, dann doch bitte richtig. Und schlussendlich glaubt sie immer noch, es ginge um die Tatsache, dass sie Schlitten gefahren ist … Geben wir es auf. Und schicken ihr all unser Strohband. Damit sie daraus noch viele dolle Sachen häkeln kann. Vielleicht beim nächsten Mal einen Sturzhelm?

Auf eins bin ich aber doch neidisch – ich hab gar keinen Schnee. Die schon.

Foto: Führe ich auch demnächst mit Strohband. Das wird ein Heidenspaß im Führring!