Ein Pferd zu haben ist ja nicht immer toll. Nicht so sehr, weil man sich und das Pferd manchmal stresst, sondern aufgrund der Dinge, die auch dazu gehören. Manchmal können wir ihnen entgehen. Manchmal müssen wir sie voll mitmachen. Und wir hassen diese Momente inbrünstig. Manchmal so doll, dass wir wie Rumpelstielzchen durch den Stall hüpfen und uns total aufregen. Dann verwünschen wir alles: Pferd, Stall, Reiter … alles kacke! Und so was Profanes wie „Misten“ gehört da nicht zu. Es geht viel viel schlimmer.

1. Heu abladen/Stroh abladen
Na? Tun euch jetzt schon beim Lesen die Finger weh? Wie sich diese hübsche, blaue Schnur in euer Fleisch schneidet und eure Nägel abrasiert? Die Heuhalme, die sich wie Schrapnelle in eure Finger bohren? Jaja, ihr habt natürlich Handschuhe. Und die lassen nichts durch? Haha! Guter Witz. Die Finger tun euch trotzdem danach tierisch weh.

2. Fegen
Wir hassen es. Primär, weil alle um uns herum scheinbar nicht fegen. Aber auch sonst .. man kehrt einmal drüber, guckt wieder hin – wieder alles dreckig. Und dann dieser blöde Staubstreifen, der immer bleibt, wenn man was in den Mistboy kehrt. Und noch mal … und noch mal und …

3. Heunetze aufhängen
Bloß niemals mit Fleece! Ansonsten sehen wir nämlich selbst aus wie ein Heunetz. Und dann muss man das auch immer so hoch hängen, damit das Pferd sich nicht verletzt, aber auch nicht die Giraffe machen muss … was bei kleinen Leuten bedeutet, dass sie dieses sehr schwere Netz auf Zehenspitzen balancieren müssen. Wutschnaubend, weil es nicht halten will. Karabiner helfen auch nur bedingt. Denn das Stopfen allein nervt ja schon.

4. Vollgeschissene Futtertröge säubern
Wie Pferde das schaffen … Tränken sind noch viel beliebter (und schwieriger). Jippie! Garantiert keine Küchenrolle in Sicht. Uarghs. Besonders spaßig wird das bei Durchfall. Da könnten wir sie ja alle erwürgen …

5. Wurmkur geben
Pferde fressen zwar generell schon so ziemlich alles, aber das, was sie fressen sollen, dann natürlich nicht. Am Ende sind zwei von oben bis unten beschmierte Lebewesen in einer Box, aber die blöde Wurmkur ist nicht im Pferd. Zum Glück gibt es auch noch ein paar doofe Exemplare, die wirklich jeden Scheiß fressen, ohne zu murren.

6. Auf den Tierarzt warten
Wir hassen es. Denn wir rufen in der Regel nur dann außerplanmäßig den Tierarzt, wenn das Pferd etwas Akutes hat. Und sofern es nicht gerade eine Kolik ist, kommt der auch nicht sofort gesprintet. Zeit genug, erstens: Erbärmlich zu frieren (weil so was gerne im Winter auftritt) und zweitens: sich die schlimmsten Szenarien auszumalen, die uns zu dem aktuellen Krankheitsbild einfallen.

7. Zäune reparieren
Wo ist das blöde Ding nur kaputt? Wieso geht der Strom nicht durch? Alles Fragen, die wir uns stellen müssen, wenn wir mal wieder den Zaun reparieren müssen. Gleich neben der Frage: Warum gehen die Biester jedes Mal dadurch, wie viel Saft kann man da eigentlich draufmachen und wie schmeckt eigentlich Pferdesauerbraten?

8. Sattelkammer aufräumen
Wie konnten wir es nur so weit kommen lassen, dass es schon wieder darin aussieht, wie auf einem Schlachtfeld? Wir nehmen uns nach der nächsten Aufräumaktion zwar immer vor, das künftig ordentlich zu halten, aber es klappt ja eh nicht. Und was wir da alles finden … lang verschollene Dinge. Ist eine richtige Goldgrube. Leider brauchten wir die Sachen offenbar eh nicht, denn sonst würden wir sie ja nicht immer verschlampen.

Foto: Totale Begeisterung fürs Arbeiten.