Wenn man des Reiters Spind öffnet, sind da Dinge drin, die wir alle haben … aber irgendwie nie benutzen. Selbst bei den minimalistisch ausgestatteten Kollegen wird es bei manchen Gegenständen einfach kritisch und sie fragen sich: Warum habe ich das gekauft? Wofür brauche ich das? Und wie kommt es dahin? Heute bringen wir endlich mal Licht in die Dunkelheit über diese seltsamen Dinge in unserem Spind.

1. Das eine Ding im Putzkasten, das uns nicht gehört!
Wir wissen nicht, wie es dahin gekommen ist. Wir haben es uns auch nicht genommen und wir wissen auch nicht, wer das vorher benutzt hat. Manchmal ist es ein Hufkratzer, manchmal eine Bürste, teilweise auch in auffälligen Farben. Es kommt aber niemals jemand und fordert es zurück. Also gehört es uns – für die Ewigkeit!

2. Die obligatorische Gerte
Entweder irgendwer hat sie uns geschenkt, wir haben sie gekauft, oder jemand hat sie in einem unbeobachteten Moment in unser Spind geräumt. Tatsache ist aber, dass sie da ist – ob wir bei unserem Pferd eine brauchen oder nicht. Sie ist da, sie bleibt da und wenn der Spind verrottet, weil wir schon lange tot sind, ist sie auch noch da.

3. Die „eine“ Trense
Offensichtlich ist sie auch wie der „eine Ring“ – denn wir benutzen sie nicht. Aus Gründen. Den einen Ring soll man ja auch nicht missbräuchlich verwenden. Wir kaufen sie und hängen sie hin. Und dann haben wir sie immer mal wieder in der Hand, aber haben tausend Ausreden sie nicht zu benutzen. „Ne, heute nicht.“ Manchmal, weil sie zu protzig ist, dann passt sie nicht zum Rest und irgendwie … ja … dann benutzt die halt niemand. Auch gut.

4. Die Handschuhe des Grauens
Eigentlich sind die noch gut, deswegen werfen wir sie auch nicht weg. Effektiv wissen wir aber gar nicht, warum sie noch da sind. Entweder weil wir nicht mit Handschuhen reiten, oder weil wir mit anderen Handschuhen reiten und nicht mal wissen, ob es überhaupt noch zwei sind. Ist auch egal, man findet sie beim Aufräumen immer wieder.

5. Ersatz für alle Lebenslagen
Wir kaufen also etwas, das wir bereits haben. Denn: Das andere könnte ja mal kaputt gehen. Zügel sind hier sehr beliebt. Oder auch die besagten Handschuhe. Steigbügelriemen sind auch beliebt, oder Steigbügel an sich. Allerdings geht so was bei handelsüblichem Gebrauch einfach total selten kaputt. Also tauschen wir es auch nicht. Und der Rest staubt munter in unserem Spind umher.

6. Das eine reitweisenfremde Ding
Wir haben es gekauft – und da brauchen wir uns nichts vormachen – weil wir es cool oder hübsch fanden. Nicht, weil wir es wirklich brauchen. Das kann der Westernhut sein, oder die hübschen Bling-Bling-Bandagen im Westernreiterschrank. Wir haben es einfach gekauft. Auch beliebt: Westernkopfteile bei Dressurreitern. Einfach nur weil. Oft benutzen tun wir es dann doch nicht. Wieso? Aus Gründen. Frag doch nicht so doof!

7. Safety first
Ach, was haben wir alles an Sicherheitszeugs. Sicherheitssteigbügel, Sicherheitszügel, eine Warnweste und tausend Protektoren für die Pferdebeine. Wir benutzen die nur nicht ständig. Ab und zu klopfen wir uns aber gerne selber auf die Schulter, weil wir es heute ENDLICH mal brauchten. Denn das Pferd hatte eine winziggkleine Verletzung am Kronrand und heute kamen ENDLICH mal die Sprungglocken zum Einsatz. Sonst brauchen wir die aber nicht. Primär, weil wir gar nicht springen und das Pferd sich auch sonst eher nicht selbst zerstört. Aber Safety First! Echt jetzt!

Foto: Spontane Diskussion.